Im MINT-Workshop „BodenBildung – Boden begreifen“ steht der Boden als Lebensgrundlage für Menschen, Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen im Vordergrund. Idealerweise bietet sich dieser Workshop zum Thema Boden für Jugendliche ab der 8. Jahrgangsstufen in den Wahlpflichtbereichen Biologie und Erdkunde an.

Die Schüler*innen nehmen Bodenproben auf landwirtschaftlichen Flächen eines ökologisch und eines konventionell bewirtschafteten Betriebes. Anschließend führen sie an diesen Proben professionelle Bodenanalysen durch, protokollieren und analysieren die Ergebnisse wissenschaftlich. Abschließend wird diskutiert, welchen Einfluss die Art der Bodenbewirtschaftung auf die Bodenfruchtbarkeit und Bodenqualität hat und was dieses für eine nachhaltige Bodennutzung bedeutet. Zudem werden auch die betrieblichen Konsequenzen ökologischer und konventioneller Landwirtschaft beleuchtet.

Böden sind die Lebensgrundlage für Menschen, Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen. Sie speichern Kohlenstoff, Pflanzennährstoffe und Wasser, und sind die Basis für die Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln sowie nachwachsende Rohstoffe. Böden bilden zudem einen wichtigen Baustein für den Hochwasserschutz, bieten Flächen für Besiedlung, Verkehr und Freizeit und sind ein Archiv der Natur- und Kulturgeschichte und somit schützenswert. Da fruchtbarer Boden das Ergebnis langer physikalischer, chemischer und biologischer Prozesse (10.000 Jahre und mehr) ist, wird Boden als eine endliche Ressource angesehen.

Der Mensch lebt nicht nur in seiner Umwelt sondern er nutzt sie auch intensiv. Diese Nutzung führt oftmals dazu, dass natürlich Ressourcen übermäßig belastet oder gar zerstört werden. Dieses trifft auch auf Böden zu. So werden Böden beispielsweise durch Schadstoffe, wie z.B. Mikroplastik verunreinigt oder durch intensive landwirtschaftliche Nutzung stark gestört. Dadurch können wichtige Ökosystemleistungen von Böden, wie die Speicherung von Kohlenstoff und Wasser oder die Filterung und Reinigung von Wasser beeinträchtigt werden.

Im praktischen Teil von „BodenBildung – Boden begreifen“ entdecken die Schüler*innen das Boden als Standort von Pflanzen bestimmte physikalische, chemische und biologische Eigenschaften aufweist. Der Workshop besteht aus zwei Einheiten à 4 Stunden. In der ersten Einheit nehmen die Schüler*innen Proben des Oberbodens einer ökologisch und einer konventionell bewirtschafteten Ackerfläche in der Nähe der Schule  und analysieren diese im Anschluss.

Folgende Eigenschaften werden im Rahmen einer professionellen Bodenanalyse durchgeführt:

  1. Einheit:

– Ermittlung der Bodenart mittels Fingerprobe (physikalische Eigenschaft)

– Feststellung des Wasserhaltvermögens (physikalische Eigenschaft)

  1. Einheit:

– Messung des pH-Werts und der Einfluss auf die Verfügbarkeit von Nährstoffen (chemische Eigenschaften)

– Bestimmung des Humusgehalts mittels Brennprobe (chemische Eigenschaft)

– Bestimmung der mikrobiellen Aktivität im Boden mit und ohne Zugabe von Glukose mittels Infrarotsensor oder Laugenfalle (biologische Eigenschaft)

Am Ende jeder Einheit werden die Ergebnisse wissenschaftlich an der Tafel protokolliert in dem die Schüler*innen ihre Messwerte in eine Tabelle und Grafik eintragen. Die Daten werden dann analysiert und deren Bedeutung besprochen. In einer anschließenden Diskussion werden auch Themen wie Bodenverbesserung, eine nachhaltige Nutzung und was man selbst dazu beitragen kann, erörtert. Dabei werden auch neuere wissenschaftliche Erkenntnisse, z.B. zum Einfluss von Mikroplastik auf bodenbiologische Prozesse erläutert.

Organisatorisches:

Dieser Workshop

  • eignet sich für Schüler:innen ab der 8. Klasse
  • kann mit maximal 16 Schüler:innen durchgeführt werden
  • eignet sich für Projekttage
  • dauert mind. 4 Stunden
  • beinhaltet Berufs- und Studienorientierung
  • ist kostenfrei

Das Hygienekonzept der Schule zur Corona-Pandemie kommt in dem Workshop zur Anwendung und wird somit eingehalten.